Vater der Gazelle

12 02 2012

7 Stunden Flug klingen langweiliger als sie sind. Erst recht wenn man das Entertainmentangebot bedenkt, dass uns zuteilwurde. 15 Zoll Flatscreen und eine Auswahl von ueber 30 aktuellen Kinofilmen aus aller Welt, ganz zu schweigen von dem  noch viel groesseren Angebot an Musikalben ( Andrea Berg- Schwerelos , Festliche Lieder mit Heino- Die Himmel ruehmen, sehr schoen war auch : Geschwister Hoffmann- Wir fliegen). Erwaehnenswert sind auch die orientalisch anmutenden Stewardessen, die, westlich wie man heutzutage doch ist, nur einseitig verschleiert waren, und den Whiskey- Cola immer mit einem laecheln servierten. Fazit nach Ankunft in Abu Dhabi : Rundum zufrieden!

Das Erste , das uns in Abu Dhabi auffiel, war unser eigenes Unvermoegen bezueglich der Landessprache. Arabisch konnte  Jonas genausowenig wie ich und das englische Kleingedruckte mussten wir irgendwie beide uebersehen haben. Prompt brachte uns der Airport Shuttle Service in eine 80 Kilometer entfernte Stadt, die weder Dubai noch Abu Dhabi war ( stellte sich aber auch erst heraus , nachdem wir nach dem Weg zum Hotel gefragt haben). Es folgte die wahrscheinlich laengste Taxifahrt unseres Lebens durch Wueste und Oednis  ins 160 (!!!) Kilometer entfernte archtektonische 22. Jahrhundert. Keines der unzaehligen Gebaeude liegt unter einer Bauhoehe von geschaetzten 300 m und sieht nicht aus wie aus Star Trek. Also alles ziemlich imposant hier, wenn man’s mag. Mitten hindurch fuehrt die 7 spurige Strasse – vielleicht auch Autobahn, man weiss es nicht- und drueber hinweg die Metro. Sehr schnell merkt man , dass eigentlich alles auf den Verkehr auf Raedern oder Schienen ausgelegt ist. Per pedes unterwegs wird man weder Ruecksichtsvoll behandelt noch in Ruhe gelassen. Zebrastreifen sind quasi nur Strassendekor und alle 10 m hupt ein Taxi und faehrt mit heruntergefahrenem Fenster dich neben einem her. Vielleicht hat sich unsere spendable Taxipolitik schon herumgesprochen. Zum Essen koennen wir eigentlich nicht viel sagen, zwischen dreitausend leerstehenden Buerowolkenkratzern fanden wir nur einen kleinen Supermarkt und von den Nobelrestaurants mal abgesehen auch nur Burger King und Mc Donalds als Ort des preiswerten Essens. Ich hatte ja zumindest nen „Doenermann“ erwartet. Ausreichend betrachtet faellt Dubai fuer uns als Dauernaufenthaltsort somit durch. Deshalb werden vermutlich auch die normalsterblichen Einheimischen spaetenstens bis zum Sonnenuntergang in Bussen aus der Stadt gefahren. Dann sieht man nurnoch die Scheichs in ihren Nobelkarossen auf den Strassen und in den grossen Kaufhaeusern, und halt Jonas und mich auf den Gehwegen. Heimweh kommt bei sonnigen 25 Grad dennoch nicht auf.

Heut Nacht gehts dann nach Melbourne. Schaun‘ wir mal..

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Abfahrt

10 02 2012

Verlaesst man einmal das Mutterschiff, wird jeder Landgang zum Abenteuer. Also raus aus Meldorf, mal schauen was kommt !

Wir verlassen die ueberschaubare Kleinstadtprovinzmetropole, in der fast jede Strasse bekannt und kaum ein Gesicht unbekannt ist. Wenn einem das vor der Abreise bewusst wird hat ploetzlich jede noch so kleine Kleinigkeit eine dafuer umso groessere Bedeutung. Auch faengt man an zu denken, dass man sich von Allem und Jedem Verabschieden muesse, selbst von Gegenstaenden. “  Ob die Grosssporthalle uns wohl auch so doll vermissen wird“ ? Die Tragweite der Entscheidung Freunde und Familie hinter sich zu lassen, loest nun doch Emotionen aus, die die Coolness eigentlich gar nicht erlaubt. Nichtsdestotrotz geht’s uns blendend und die Vorfreude ueberwiegt. Cheers

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